Vor zwanzig Jahren, als junger Mann, ist Francis Petrel gegen seinen Willen in eine psychiatrische Klinik eingewiesen worden. Mehrere Jahre hat er dort zugebracht bis die Anstalt nach einer Mordserie geschlossen wurde. Noch immer hört Francis Stimmen, nimmt Medikamente. Die Erinnerung an die traumatischen Geschehnisse von damals ängstigt ihn, und er beginnt aufzuschreiben, was er erlebt hat - mit Bleistift, auf den Wänden seiner Wohnung.
Wer war der mysteriöse ›Engel des Todes‹, der damals sein Unwesen trieb? Gibt es ihn überhaupt? Oder existiert er nur in Francis’ Schreckensphantasien?
Katzenbach hat diesen Roman in zwei Handlungsebenen aufgebaut. Einmal erleben wir Francis Pretel in seiner Wohnung. Er schildert aus der Ich Perspektive sein heutiges Leben, das Zurückkommen der Stimmen und der Wahnvorstellungen, wobei man bis zum Schluss nicht weiß, was ist real was Fiktion. Die andere Ebene ist die Anstalt, in der Francis vor Jahren von seiner Familie eingeliefert wurde. Hier lässt Katzenbach einen Erzähler die Ereignisse schildern und baut eine beklemmende Stimmung auf, bei der Schilderung des Anstaltsleben.
Auch wenn der Roman zwischendurch ein paar Längen aufweißt, hat der Autor einige überraschende Wendungen eingebaut, die für einen spannenden Leseabend sorgen.
John Katzenbach
Die Anstalt
Droemer Knaur Verlag 2006
10,99 €