Wenn einen die Vergangenheit wieder einholt
Eine eisige Winternacht, 1978. In dem schottischen Universitätsstädtchen St. Andrews machen Alex Gilby und seine Freunde auf dem alten keltischen Friedhof eine grausige Entdeckung: den blutüberströmten Körper der jungen Rosie Duff. Jede Hilfe kommt zu spät. Auch wenn die Polizei ihnen nichts nachweisen kann, geraten die Studenten unter Verdacht. Fünfundzwanzig Jahre später rollt die Polizei ungelöste Mordfälle wieder auf. auch den Mord an Rosie. Und es scheint jemanden zu geben, der seine eigene Vorstellung von Gerechtigkeit hat: Einer der vier Freunde von damals kommt auf mysteriöse Weise ums Leben, kurz darauf ein zweiter. Alex Gilbey muss herausfinden, wer es auf das Quartett abgesehen hat, bevor er selbst das nächste Opfer wird. Ein Alptraum nimmt seinen Lauf...
Val McDermid hat ihren Roman in zwei Teile gegliedert. Im ersten Teil werden die vier Freunde vorgestellt und die Entwicklung zwischen ihnen, wie sie von Zeugen zu angeblichen Tätern werden, wie Misstrauen untereinander entsteht und schließlich die Gruppe zerbricht. Dabei gelingt es der Autorin wundervoll, die Charaktere der Protagonisten, die gruppendynamische Prozesse unter den verdächtigen Studenten und die Stimmung in jener Winternacht darzustellen, so das man das Gefühl bekommt mitten im Geschehen zu sein.
Der zweite Teil spielt 25 Jahre später. Hier wird der Spannungsbogen angezogen. Das Leben der vier Freunde mit den nie aus der Welt geschaffenen Verdächtigungen ist unterschiedlich verlaufen. Als der Fall neu aufgerollt wird, werden auch die alten Erinnerungen wieder wach und ein erneutes Morden setzt ein. Geschickt legt Val McDermid falsche Fährten und baut eine subtile Spannung auf, der man sich nur schwer entziehen kann
Val McDermid
Echo einer Winternacht
Droemer Knaur 12/2005
10,99 €