So etwas hätte der Berliner Hauptkommissar Bernhardt Oeser in der tiefsten Provinz von Brandenburg nicht erwartet: In einem Teich in Krähnack, einem kleinen Nest in der Uckermark, wird die Leiche eines buddhistischen Mönches gefunden.
Eigentlich möchte Oeser mit dem "Life-Work-Balance-Seminar" seiner Gesundheit auf die Sprünge helfen. Nach zwei Herzinfarkten ist er an den Schreibtisch verbannt worden und lebt einer drohenden Frühpensionierung entgegen. Das Seminar und die junge Journalisten Monika Abendroth vom "Märkischem Kurier", die einen Beitrag über das Seminar verfassen will, gehen ihm schnell auf die Nerven. Da kommt der Mord an dem Mönch wie gerufen und er beginnt auf eigene Faust zu ermitteln.
Krähnack ging es nach der Wende wie vielen kleinen Ortschaften in Ostdeutschland: Die meisten jungen Leute sind weggezogen, die ortsansässige überwiegend ältere Bevölkerung ist arbeitslos und die Zugezogenen eher skurrile Großstadtflüchtlinge. Zu denen gehört auch der Künstler und Schlossbesitzer Carlos Roda. Er wird einen Tag nach dem Mönch gekreuzigt am Mast der so genannten >Arche<, seinem letzten Kunstobjekt aufgefunden.
Oeser stellt sich die Frage was der Mord an einem Künstler und einem Mönch miteinander zu tun haben könnte. Er beginnt zu ermitteln, immer begleitet von der Journalistin Abendroth und natürlich inoffiziell.
Amüsant und mit feiner Ironie versteht der Autor vom Leben zu erzählen.
Ralph Gerstenberg
Das Kreuz von Krähnack
Grafit Verlag 2004
8,40 €