"Ich hatte mich einmal in einer Kühlkammer eingesperrt"
.... erzählt Carmen Posadas in einem Interview. "Und wäre beinahe darin umgekommen. Zum Glück hat jemand gemerkt, dass ich dort eingeschlossen war, aber ich werde es mein Lebtag nicht vergessen. Ich dachte die ganze Zeit, mein Gott, ich werde hier sterben, gefroren wie ein Sorbet, wie schrecklich! Der Tod kann nicht nur tragisch, sondern auch ganz schön lächerlich sein."
Ein nobles Landhaus an der Costa del Sol. Darin eine Gesellschaft, ein exzentrischer Kunstsammler; ein Gastgeberpaar mit dubioser Vergangenheit; ein panischer Hausfreund; ein Spitzenkoch mit seinem seltsamen Servicepersonal. Nach dem nicht ganz spannungsfrei verlaufenen Dinner schließt sich morgens um vier die von innen nicht zu öffnende Tür der Kühlkammer hinter dem Chefkoch Néstor Chaffino und beschert ihm einen langsamen Erfrierungstod. Zufall oder Mord!? Der Chefkoch schrieb gerade an einem Buch mit dem Titel "Kleine Infamien". Ist es wirklich nur ein Buch wo die letzten Geheimnisse einer guten Nachspeise preisgegeben werden oder plaudert Nestor die dunklen Geheimnisse seiner ehemaligen Arbeitgeber aus. Alle Anwesende hätten ein Motiv und Carmen Posadas führt uns peu á peu in die miteinander verflochtenen Vorgeschichten der einzelnen Personen ein und entwickelt dabei ein lustiges Verwirrspiel bei dem man am Ende immer noch überlegt war es nun Mord oder ...?
Carmen Posadas
Kleine Infamien
Suhrkamp 2004
9,99 €