Ein nostalgisch-poetisches Bild
Am 13. Juni, dem Tag des heiligen Antonius von Padua, öffnet Chiles Präsident zwei Männern das Tor zur ersehnten Freiheit: Der romantische Gelegenheitsdieb Ángel Santiago und der legendäre Kunsträuber Nicolás Vergara Grey werden aus dem Gefängnis der Hauptstadt entlassen. Ángel träumt von einer eigenen Farm und der Liebe zu der Tänzerin Victoria, Vergara Grey von der Versöhnung mit seiner Familie. Doch noch sind die beiden so unterschiedlichen Männer durch ein schicksalhaftes Wissen miteinander verbunden: Nur sie kennen den Weg zu dem geheimen Schatz des Diktators im Tresor der ehemaligen Geheimpolizei. Der große gemeinsame Coup soll beiden in wenigen Tagen ein sorgloses Leben im Glück ermöglichen. Dabei ahnen sie nicht, dass ein skrupelloser Mörder nach ihnen sucht.
Mit viel Herz und Wärme beschreibt Skármeta die Geschichte der beiden sympathischen Anti-Helden. Dabei erzählt er mit Zärtlichkeit und Kraft von der "neuen" demokratische Gesellschaft im heutigen Chile und von einer magischen ersten Liebe, um deren Willen viele Menschen Kopf und Kragen riskieren. Ein poetischer, spannender und zuweilen melancholischer Roman, dessen südamerikanischem Flair man sich nur schwer entziehen kann.
Antonio Skármeta
Der Dieb und die Tänzerin
Piper 2006